Skandinavische Uhren sind weltweit bekannt für ihr schlichtes und funktionales Design. Vor allem dänische Uhren und Uhrenmarken wie Skagen und Bering, aber auch schwedische Uhren, erfreuen sich größter Beliebtheit.
Das typisch skandinavische Design entstand in den 1950er Jahren in Norwegen, Schweden, Finnland und Dänemark. Ihr wesentliches Merkmal liegt in der Betonung des Funktionellen und der daraus folgenden minimalistischen Gestaltung. Der Mensch und seine Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt, erst danach folgt die Ästhetik. So entstehen schlichte und geradlinige Produkte, die ihren Zweck voll und ganz erfüllen. Dieses einfache Konzept trifft genau den Zeitgeist und ist heute nicht nur in der Innenarchitektur kaum noch wegzudenken – auch der moderne Modestil wird mittlerweile von skandinavische Uhren stark geprägen.
Vor allem dänische Uhren und schwedische Uhren sind ihr elegantes skandinavisches Design weltweit bekannt. Wir stellen dir hier die besten Hersteller und ihre beliebtesten Modelle vor.
Dänische Uhren von Skagen
Gründung: | 1989 |
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Sitz: | Kopenhagen, Dänemark (EU-Sitz) |
Gründer: | Henrik und Charlotte Jorst |
Skagen ist eine der bekanntesten Uhrenmarken Skandinaviens, die ihren Namen von der nördlichsten Stadt Dänemarks erhielt. Das Unternehmen begann mit dem Vertrieb von Uhren anderer Hersteller, wie Modelle des berühmten dänischen Designers Jacob Jensen. Skagen machte sich jedoch rasch einen eigenen Namen, als man den Fokus vor allem auf die Entwicklung besonders flacher Uhren setzte. Dies gehört heute zum typischen Kennzeichen dänischer Uhren. Seit 2012 ist Skagen ein Teil des amerikanischen Fashion- und Uhrenmarke Fossil.
Dänische Uhren von Bering
Gründung: | 2010 |
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Sitz: | Apenrade, Dänemark |
Gründer: | René Kaerskov |
Bering wurde von einem dänischen Abenteurer im Jahr 2010 gegründet, nachdem er sich von der schlichten und kühlen Schönheit der Arktis inspirieren lies. Ebenso kühl und puristisch sollte das Design der Bering Uhren sein. Der Name der Marke leitet sich vom dänischen Entdecker Vitus Bering ab, der 1728 unbekanntes Gebiet im Nordpolarmeer durchsegelte. Dabei entdeckte er eine Meerenge, die heute nach ihm benannt ist: die Beringstraße. Dänische Uhren von Bering bieten geradliniges und minimalistisches Design in besonders flacher Form.
Dänische Uhren von Danish Design
Gründung: | 1988 |
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Sitz: | Dänemark |
Gründer: | S. Weisz Uurwerken BV |
Mit der Gründung im Jahr 1988 gehört Danish Design bereits zu den älteren skandinavischen Uhrenmarken. Im Laufe der Zeit arbeitete das Unternehmen immer wieder mit renommierten Designern und Künstlern des Landes zusammen. So entwarf beispielsweise der dänische Designer Jan Egeberg eines der ersten Uhrenmodelle für Danish Design. Durch das klare Design, und den Verzicht auf unnötige Schnörkel, wurden hier schon alle Merkmale für kommende Kollektionen grundgelegt.
Dänische Uhren von Nordgreen
Gründung: | 2017 |
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Sitz: | Kopenhagen, Dänemark |
Gründer: | Vasilij Brandt und Pascar Sivam |
Nordgreen ist eine junge dänische Uhrenmarke, die bereits mit einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne auf sich aufmerksam machen konnte. Die erste Kollektion unter der Leitung des dänischen Designers Jakob Wagner ist inspiriert vom minimalistischen Stil, der vor allem durch Daniel Wellington zum internationalen Uhrentrend wurde. Das Unternehmen legt besondern Wert auf seine soziale Verantwortung und auf Nachhaltigkeit.
Schwedische Uhren von Daniel Wellington
Gründung: | 2011 |
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Sitz: | Uppsala, Schweden |
Gründer: | Filip Tysandert |
Daniel Wellington ist eine junge schwedische Uhrenmarke, die dem skandinavischen Uhrenstil zu einem neuen Höhenflug verhalf. Kaum eine andere Uhrenmarke prägte das Uhrendesign in den letzten Jahren so nachhaltig wie DW. Vor allem in Kombination mit dem NATO-Armband wurde das Unternehmen zu einen absoluten Trendsetter. Denn obwohl es diese schwedischen Uhren erst seit 2011 gibt, wurde das smarte und extrem reduzierte Design bereits von unzähligen Marken kopiert.
Obwohl die meisten dieser Uhrenmarken nicht aus Skandinavien stammen, möchten wir hier einen kleinen Überblick über die Uhren im Daniel Wellington Stil geben. Denn viele dieser Marken haben sich optisch klar vom zeitlosen dänischen Design inspirieren lassen. Dazu gehören beispielsweise Cluse, Oozoo, Rosefield (alle Niederlande), Kapten & Son und Paul Hewitt (beide Deutschland).
Die Wurzeln dieser Stilrichtung findet sich in der Architektur und der Wohnraumgestaltung. Urväter des skandinavischen Designs wie Arne Jacobsen oder Alvar Aalto entwickelten bereits in den 1930er Jahren Entwürfe, die bereits eine klare Formsprache erkennen ließen. Das skandinavische Design mit seinen minimalistischen und funktionalen Stilmitteln entwickelte sich schließlich in den 50er Jahren zu einer eigenständigen Design-Bewegung.
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Arne Jacobsen (1902-1971)
Arne Jacobsen gilt als international bedeutsamster Designer und Architekt Dänemarks. Der spätere Professor der Dänischen Kunstakademie gestaltete Wohnsiedlungen und Hotels, Wolkenkratzer, aber auch Textilien oder Geschirr. Jacobsens Entwürfe zeichneten sich durch eine klare Geometrie aus. Sein modernistisches Konzept orientierte sich an organischen Formen, die Jacobsen als passionierter Botaniker in der Natur entdeckte. Populär wurden etwa seine Sitzmöbel, die Namen wie Schwan oder Ameise trugen.
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Alvar Aalto (1898-1976)
Alvar Aalto stammte aus Finnland und machte sich als Stadtplaner, Architekt und Möbeldesigner einen Namen. Der Pionier finnischer Designideen nutzte für seine Entwürfe hauptsächlich Holz und verzichtete weitgehend auf künstliche Ausgangsstoffe. Er entwarf Sanatorien, Redaktionsgebäude sowie Hochhäuser und lehrte als Professor am Massachusetts Institute of Technology. Typisch für seine Entwürfe waren organische, leicht geschwungene Formen, die eine Verbindung zwischen Landschaft und Gebäude anstrebten.
Die Idee, dass funktionale Objekte für jeden zugänglich und erschwinglich sein sollten, prägte das skandinavische Design. Die Innenarchitektur griff dazu häufig auf Materialien wie gepresstes Holz und lackiertes sowie eloxiertes Aluminium zurück. Große Bekanntheit erhielt das Design aus dem kühlen Norden durch IKEA. Günstige Massenproduktion und modularer Bauweise machten das schwedische Einrichtungsunternehmen zum Weltmarktführer und verhalfen dem skandinavischen Design zum internationalen Durchbruch.
Nicht nur die Architektur wurde durch die Ideen aus Skandinavien beeinflusst, sondern auch das Produktdesign. Neben Einrichtungsgegenständen wie Möbel und Lampen, entwarf Arne Jacobsen in seiner Laufbahn drei verschiedene Wanduhren für bedeutende Gebäude Dänemarks:
- „Roman Wanduhr“ für das Aarhus Rathaus (1942)
- „City Hall“ für das Rødovre Rathaus (1956)
- „Bankers Wanduhr“ für die Nationalbank von Dänemark (1971)
Diese Jacobsen Uhren wurden vom Hersteller Rosendahl als Wanduhren und Tischuhren auf den Markt gebracht und entwickelten sich schnell zu Designklassikern, die bis heute am Markt sind. Sie gelten als die ersten dänischen Uhren und waren der Grundstein für viele skandinavische Uhrenmarken.
Eine Besonderheit skandinavischer Uhrenmarken ist es seither, bei der Entwicklung der Uhren mit renommierten Produktdesignern zusammenzuarbeiten. So beginnt die Geschichte von Skagen mit dem Vertrieb von Uhren des dänischen Industriedesigners Jacob Jensen. Für Danish Design entwarfen bereits viele international bekannte Designer wie Jan Egeberg und Anna Gotha. Der dänische Uhrendesigner Max Réne steuerte Modelle für die Bering Kollektion bei. Für seine Uhren wurde er in der Schweiz bereits zwei Mal mit dem Preis „Internationale Uhr des Jahres“ ausgezeichnet. Auch die junge Uhrenmarke Nordgreen aus Kopenhagen setzt diese skandinavische Eigenart fort und vertraut beim ihren Uhren auf die Fähigkeiten von Jakob Wagner. Wie viele andere renommierte Designer sorgt er dafür, dass auch weiterhin Uhren enstehen, die den nordischen Wurzeln und dem konsequenten Minimalismus treu bleiben.