Von vielen Modemarken gibt es mittlerweile auch sehr schöne Uhren, doch können diese mit den Modellen von etablierten Uhrenherstellern wie Festina oder Tissot mithalten? Wir haben uns die Qualität dieser Uhren näher angesehen und machen hier den Vergleich.
Wer einen edlen Anzug sucht, wird bei Armani fündig. Das Poloshirt für die Freizeit kommt von Lacoste und die Jeans von Diesel. Doch bei der passenden Armbanduhr würde niemand zuerst an diese Marken denken, oder? Das soll sich jetzt ändern, denn immer mehr Modemarken bringen Armbanduhren mit ihrem Logo auf dem Ziffernblatt in den Handel und sagen etablierten Uhrenherstellern damit den Kampf an. Doch macht die Expertise in den Bereichen Anzügen, Shirts und Jeans Modeunternehmen automatisch zu guten Uhrmachern? Wir haben uns den Markt und die vorhandenen Angebote genau angesehen und konnten dabei große Qualitätsunterschiede entdecken!
Bei Modeuhren gibt es große Qualitätsunterschiede
Wer eine luxuriöse Uhr besitzen wollte, achtete bisher penibel darauf, dass auf dem Ziffernblatt ein Logo von Rolex, Breitling oder IWC zu sehen war. Diese Uhrenmanufakturen haben sich über viele Jahrzehnte hinweg einen guten Ruf für die Qualität ihrer Uhren erworben. Um das hoffnungslos Unterfangen zu umgehen, es mit dieser großen Konkurrenz aufzunehmen, preisen selbst Luxusmodemarken wie Armani und Boss ihre Uhren eher in einem niedrigeren Preissegment an. Die Leidtragenden sind so eher Uhrenhersteller wie Seiko und Festina, die Uhren in einer ähnlichen Preiskategorie anbieten. Doch diese Uhrenmarken sind für ihre qualitativ hochwertigen Produkte bekannt, deshalb stellt sich die Frage:
Können Uhren von Modemarken überhaupt mit etablierten Uhrenherstellern mithalten?
Hier gibt es deutliche Unterschiede. Da die Modemarken selber meist kein Know-How in der Produktion von Uhren besitzen, müssen sie dieses zukaufen. Oder sie vergeben ihre Lizenz einfach ein einen erfahrenen Hersteller. Diese Strategien unterscheiden sich sehr stark voneinander, entscheidend jedoch in großem Maße über die endgültige Qualität der gefertigten Uhren. Wir konnten hier vor allem drei Kategorien identifizieren, nach denen wir die Resultate bewerten.
Kategorie 1: Billige Uhren aus Asien
Anstatt die Uhrenproduktion selbst zu übernehmen, oder zumindest auf eigene Designentwürfe zu setzen, lassen einige Modemarken die Uhren gleich komplett in Asien fertigen. Sie bringen ohne weitere Qualitätskontrollen praktisch nur ihr Label an. Vor allem bei Uhren ohne jegliche Qualitätsmerkmale wie ein “Swiss made” auf dem Ziffernblatt, handelt es sich meist um batteriebetriebene Quarzuhren aus Fernost. Diese laufen zwar präzise, aber sollten sie erst einmal kaputt gehen, ist eine Reparatur nicht vorgesehen. Bei Uhren dieser Kategorie zählt allein der modische Wert. Wer ein ansprechendes Modell erwerben möchte, für den gilt: Falls ein günstiges Angebot gefunden werden kann, ist dagegen – wie bei anderen Modeartikel auch – nichts einzuwenden. Ein zu hoher Preis sollte aber nicht bezahlt werden.
Kategorie 2: Produktion in Asien durch namenhafte Uhrenhersteller
Bei vielen Modemarken werden die Uhren aus Kostengründen zwar ebenfalls in Fernost produziert, hier übernehmen aber namenhafte Uhrenhersteller die Produktion der Uhren. Diese bringen nicht nur ihr Know-How ein, sondern unterstützen Modemarken auch dabei, das sich das Image und der Stil der Marke im Design der Uhren wiedererkennen lässt. Qualitativ kann man hier von genaueren und langlebigeren Modellen ausgehen. Fossil produziert zum Beispiel die Modeuhren von Adidas, Burberry, Diesel, DKNY, Emporio Armani, Michael Kors und Marc Jacobs.
Kategorie 3: Hochwertige Produktion in der Schweiz
Eine dritte Kategorie bilden die Modeuhren, die unter höchsten Qualitätsstandards in der Schweiz gefertigt werden. Das erkennt man auch gleich an dem “Swiss Made”-Siegel. Hier kann man sich darauf verlassen, dass das Uhrwerk nicht nur außergewöhnlich langlebig ist, sondern im Notfall auch von einem Uhrmacher repariert werden kann. Hierzu gehören Burberry, Gucci und Calvin Klein. Diese Uhren sind preislich im Bereich von 200 Euro bis 1000 Euro anzusiedeln.
Kategorie 4: Uhren aus eigener Manufaktur
Noch edler geht es zum Beispiel bei Chanel, Dior und Louis Vuitton zu. Diese Modehäuser besitzen eigene Uhrenmanufakturen, in denen an der Entwicklung und Herstellung von Uhrwerken gearbeitet wird. Sogar ausgefallene Komplikationen wie das Tourbillon kommen hier zum Einsatz. Dadurch entstehen einzigartige Modelle und Unikate, die auch höchsten Ansprüchen genügen. Preislich schlägt sich dies natürlich nieder, denn diese Modeuhren spielen in der obersten Preisklasse mit den angesehensten Schweizer Uhrenmarken mit. Eine solche Modeuhr stellt dafür aber auch eine echte Wertanlage dar.
Uhren von Modemarken im Vergleich
Wir haben uns einige Modeunternehmen näher angesehen und sagen dir hier, was wir von deren Modeuhren halten. Dazu haben wir jeweils ein Modell ausgewählt, das wir für repräsentativ für die Marke halten.
Armani Uhren
Die Emporio Armani Uhren setzen voll auf die Eleganz und den Stil der Marke. Damit sind sie eine gute Ergänzung im Produktportfolio des Unternehmens. Die Armani Uhren werden hochwertig von Fossil produziert.
Bruno Banani Uhren
Bruno Banani hat neben Unterwäsche mittlerweile auch Uhren im Angebot. Wir konnten jedoch nicht feststellen, wer die Bruno Banani Uhren tatsächlich fertigt. Deshalb unser Rat: Kauf nur bei Gefallen oder zu einem guten Preis.
Cerruti Uhren
Bei den Cerruti Uhren finden sich Modelle mit ausgefallenen Gehäuseformen, die auf höhere Fertigungskosten schließen lassen. Die Preise der Kollektion können aber zum großen Teil durch das gute Image der Marke Cerruti erklärt werden.
Diesel Uhren
Die Diesel Uhren werden nicht nur hochwertig von Fossil gefertigt, sondern entsprechen auch völlig dem Image der Marke. Wem also das ausgefallene Design der Uhren von Diesel gefällt, kann hier bedenkenlos zugreifen.
DKNY Uhren
Vor allem die Damenuhren von DKNY wissen durch ihr elegantes Design zu überzeugen, das beinahe zu jeder Abendgardarobe passt. Das Preis-Leistungsverhältnis für Uhren in dieser Kategorie ist absolut in Ordnung.
Michael Kors Uhren
Michael Kors ist derzeit einer der angesagtesten Designer der Welt. Die MK Uhrenkollektion ist wirklich ausgesprochen groß. Die Qualität ist typisch für Modeuhren in dieser Preisklasse und wird von Fossil sichergestellt.
Adidas Uhren
Adidas ist ein weltweit bekannter deutscher Sportartikelhersteller mit Sitz in Nürnberg. Beliebt ist das Unternehmen vor allem für seine legendären drei Streifen auf seinen legendären Sneakern. Mittlerweile bringt Adidas gemeinsam mit Fossil aber auch Armbanduhren auf den Markt.
Nike Uhren
Selbstverständlich gibt es auch vom US-amerikanischen Sportartikelhersteller Nike Uhren. Auch beim großen Adidas-Konkurrenten liegt der Fokus vor allem auf sportliche Armbanduhren. Aus unserer Sicht sind die Nike Uhrenmodelle jedoch nicht so spannend, wie jene der deutschen Sportmarke.
Tommy Hilfiger Uhren
Das Label des amerikanischen Designers Tommy Hilfiger ist international bekannt und beliebt. Wie viele andere Modemarken hat das Unternehmen auch Uhren für Damen und Herren im Angebot. Die Tommy Hilfiger Uhren werden von Movada produziert.
Hugo Boss Uhren
Neben Adidas findet sich mit Hugo Boss auch ein weiteres deutsches Modeunternehmen in dieser Liste. Die Hugo Boss Uhren werden von der Movada Group auf den Markt gebracht.
Lacoste Uhren
Mit Lacoste hat auch ein französisches Modeunternehmen modische Armbanduhren am Markt. Die Modelle werden von Movada produziert. Wer sich für echte Uhren aus Frankreich interessiert, sollte sich unseren Spezialartikel über französische Uhrenmarken näher ansehen.
Versace Uhren
Die von Gianni Versace gegründete italienische Modemarke ist für luxuriöse Kollektionen bekannt. Bei den Armbanduhren setzt Versace ebenfalls auf Luxus und bewegt sich bei den eigenen Uhren (im Gegensatz zu anderen hochpreisigen Marken) tatsächlich auf einem hohen Niveau. Uhren die mehr als 1000 Euro kosten, sind bei Versace keine Seltenheit.
Calvin Klein Uhren
Calvin Klein ist ein amerikanischer Modehersteller, der vom gleichnamigen Modedesigner gegründet wurde und 2002 an die Phillips-Van Heusen Corporation verkauft wurde. Gemeinsam mitd er Swatch Group stellt auch Calvin Klein Uhren her. Diese sind auch unter der Abkürzung ck Uhren bekannt.
Natürlich gibt es noch viele weitere Uhren von Modemarken. Grundsätzlich kann man mittlerweile davon ausgehen, dass jede Modemarke eigene Uhren auf den Markt bringt. Zu groß ist die Gewinnspanne bei modischen Armbanduhren. Wir werden den Markt auf jeden Fall auch weiterhin beobachten und hier über die weiteren Entwicklungen berichten.
Bekannte Hersteller und Produzenten von Modeuhren
Swatch Group: Calvin Klein
Movado Group: Hugo Boss, Lacoste, Tommy Hilfiger
Timex Group: Guess, Marc Ecko, Versace, Versus
Fossil: Adidas, Burberry, Diesel, DKNY, Emporio Armani, Michael Kors, Marc Jacobs
Unser Fazit
Wenn es um Bekleidung geht, haben viele Menschen ihre Lieblingsmarken, da sie mit deren Bekleidungsstücken gute Erfahrungen gemacht haben und sich darin wohl fühlen. Und natürlich spielt auch Prestige eine große Rolle, wenn auf dem Etikett beispielsweise Hugo Boss oder Tommy Hilfiger steht. Wenn es jedoch um Uhren geht, dann zählt wesentlich mehr, als das Logo auf dem Ziffernblatt. Denn eine Uhr ist ein treuer Begleiter, der länger halten sollte, als nur eine Saison. Dazu ist es notwendig, dass vom Innenleben der Uhr, über das Gehäuse, bis zum Armband zumindest ein Minimum an Fertigungsqualität erreicht wird. Dies sehen wir ab Stufe 2 unserer Kategorisierung von Modeuhren als gegeben an. Sind diese Grundbedingungen erfüllt, zählt eigentlich nur noch das persönliche Empfinden – und ob man den Preis für eine Uhr als angemessen empfindet.
Bei den Uhren der Modemarken zahlt man im Prinzip sehr oft nur für die Marke. Wenn man sich da die Uhrenwerke ansieht, kommen die oft aus Asien. Vom Design her finde ich einige sehr ansprechend, das steht für mich außer Frage aber wenn man auch auf das innere einer Uhr Wert legt, sollte man zu einer echten Uhrenmarke greifen. Bei Uhrenhersteller wie Botta Design stimmt für mich das Design und auch das Innere der Uhr ist sehr hochwertig. Auf Grund des Marketings sind wohl die Modemarken bekannter als die vielen kleineren Uhrenhersteller. Was aber bestimmt nicht der Qualität oder dem Design geschuldet ist sondern einfach, dass die Modemarlen mehr Geld für das Marketing ausgeben können. Da ist dann eine Uhr alt wirklich nur ein Accessoire – also schon anzusehen, das innere sieht man dann ja nicht. Wirkliche Kenner werden dann eher die Uhren der Uhrenfirmen kaufen. Vor allem weil man ja auch beim Design keine Abstriche machen muss.